Donnerstag, 16. Dezember 2010
und doch
und stellt sie sich
doch ein die stille
zeit da das herz aus
tönen sie sich selber
töpfert - auch wenn
die lieder schon
müde klingen
die texte im radio
so ausgeleiert sind
wie alte gummis
liegt ihnen noch
immer ein funken
inne der zumindest
ein teelicht im herzen
zu zünden weiß
© Beatrix Brockman
Montag, 29. November 2010
nacktes grau
und plötzlich
nackten bäume
in das grau
schlängeln schals
um hälse sich
umwindet
november rote
nasen regnet
dunkel auf
das land und
noch nicht
mal die erste
kerze vermag
den elften
zu erhellen
© Beatrix Brockman
nackten bäume
in das grau
schlängeln schals
um hälse sich
umwindet
november rote
nasen regnet
dunkel auf
das land und
noch nicht
mal die erste
kerze vermag
den elften
zu erhellen
© Beatrix Brockman
Donnerstag, 4. November 2010
Neuerscheinung am 15.11.2010
Beatrix Brockman
tief im herzen meiner zeit
Lyrik deluxe132 Seiten
€ 12,30
ISBN 978-3950-28833-9"tief im herzen meiner zeit" entstanden die Gedichte, die Beatrix Brockman in diesem Buch präsentiert. Tiefe, Gefühl, Gegenwärtigkeit sind die Bindungen, an die sie geknüpft sind. Sie erzählen Geschichten, zeichnen Impressionen, spielen mit Seitenblicken, riskieren Indiskretionen, legen Bekenntnisse ab.
Ihnen eignet eine heitere Melancholie, ein bisweilen hinterlistiger Humor, eine ganz aus der Mode geratene Empfindsamkeit, eine unverschulte Weltweisheit - eine Weisheit zweierlei Welten, allerlei Welten, außen und innen.
Sie gehen auf Distanz zu sich selbst, zu ihrer Schöpferin, die ihre Liebe und Sehnsucht, ihr Fernweh, ihr Heimweh, ihren Glauben und ihre Zweifel, ihre Freude und ihre Trauer "sprachverschlagen über meere und wortgrenzen hinaus" hebt.
Wie immer im wunderbaren HsLiteraturverlag.
Montag, 18. Oktober 2010
pfeifendüfte
herbst riecht
anders hier
in tennessee
wenn tabak
farmer ihre
blätter im
september
in wackligen
scheunen
räuchern und
pfeifendüfte
weiß über
felder und
straßen wolken
© Beatrix Brockman
anders hier
in tennessee
wenn tabak
farmer ihre
blätter im
september
in wackligen
scheunen
räuchern und
pfeifendüfte
weiß über
felder und
straßen wolken
© Beatrix Brockman
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Selbst Wenn
Selbst wenn
ich diesen
Moment in
Streifen risse
und mir ins
Haar wände
selbst wenn
ich deine Küsse
in Seide wickelte
und zwischen
Nerudas Worten
trocknete
selbst wenn ich
die Schmetterlinge
auf Nadeln rahmte
selbst dann währte
dieser Augenblick
nur seine Ewigkeit
@Beatrix Brockman
ich diesen
Moment in
Streifen risse
und mir ins
Haar wände
selbst wenn
ich deine Küsse
in Seide wickelte
und zwischen
Nerudas Worten
trocknete
selbst wenn ich
die Schmetterlinge
auf Nadeln rahmte
selbst dann währte
dieser Augenblick
nur seine Ewigkeit
@Beatrix Brockman
Mittwoch, 29. September 2010
herbst, ja herbst
tief einsaugen
in bauch und brust
den blauen morgen
mit seinen kumulus
landschaften - die
zehen in erste herbst
kühle tauchen mit
den fußsohlen
neues grassgrün
- erwacht aus der
sommerbräune -
kitzeln. herbst ja
herbst rufen und
sich im kreise drehen
tief ausatmen in den
blauen morgen und
sich einen seufzer gönnen
© Beatrix Brockman
Donnerstag, 23. September 2010
blackhawk down
gestern ging es wieder
über die äther
blackhawk down
neun sind nun nicht mehr
später surft wieder das
tagesgeschäft auf radio
und fernsehwellen
nicht mehr tagesfähig
danach sind mütter
frauen kinder männer
von soldat(inn)en
gefangen im fegefeuer
des bangens vor dem
klingeln des telefons
oder den männern
in dunklen uniformen
und ihrem klopfen
an mancher tür
© Beatrix Brockman
über die äther
blackhawk down
neun sind nun nicht mehr
später surft wieder das
tagesgeschäft auf radio
und fernsehwellen
nicht mehr tagesfähig
danach sind mütter
frauen kinder männer
von soldat(inn)en
gefangen im fegefeuer
des bangens vor dem
klingeln des telefons
oder den männern
in dunklen uniformen
und ihrem klopfen
an mancher tür
© Beatrix Brockman
Samstag, 18. September 2010
und was ist
Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.
Hilde Domin
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.
Hilde Domin
wenn die kraft
nicht reicht
für das erneut
wenn die haut
- so dünn gerieben
schon - zerfällt
wie jenes welke
rosenblatt? was
wenn der tränen
steter tropfen ein
ausgehöhltes hohles
hinter sich nur lässt?
wird dann auf meiner
ausgestreckten hand
auch ein wunder landen?
© Beatrix Brockman
Donnerstag, 16. September 2010
An meinen Schutzengel
nein beschütz mich
heute nicht
denn gerade stehe
ich auf festem grund
beschütze lieber sie
aus deren schoß
ich einst entsprang
füll mit lachen
ihre leeren zimmer
und verwais des hauses
ihren wehen mut auf
dass die schönsten bilder
der erinnerung nur - ihr
von neuem auferblühn
© Beatrix Brockman
Montag, 6. September 2010
tschüss mein mädchen
spür noch meine hand
auf deiner wange
die rücken meiner finger nur
die dich zum abschied streiften
aus erschöpfung warn
die augen schon erloschen
auch schlug dein herz bereits
die letzten takte dir -- nur
wusst' ich's nicht dass mein
bis morgen papa ein
ewig unerfüllt und dass das
tschüss mein mädchen
dein ewig letztes war
Am 7.9.2010 wäre mein Pa 90Jahre alt geworden... Happy Birthday Daddy!
auf deiner wange
die rücken meiner finger nur
die dich zum abschied streiften
aus erschöpfung warn
die augen schon erloschen
auch schlug dein herz bereits
die letzten takte dir -- nur
wusst' ich's nicht dass mein
bis morgen papa ein
ewig unerfüllt und dass das
tschüss mein mädchen
dein ewig letztes war
Am 7.9.2010 wäre mein Pa 90Jahre alt geworden... Happy Birthday Daddy!
Freitag, 27. August 2010
ein fest
wie ein könig hieltest
hof du an einem deiner
letzten tage schartest alle
die du liebtest und deren
herzen dir gehörten um dich
ließest feiern dich und
deine königin für zwei leben
die vereint generationen schufen
was du für dich behieltest war
dass du auch deinen abschied gabst
dass dein herz das so lange nur
für diesen tag geschlagen hatte
seine stunden bereits zählte
und dass du in diesem anzug schon
so bald dich auf den letzten
deiner wege begeben würdest
©Beatrix Brockman
hof du an einem deiner
letzten tage schartest alle
die du liebtest und deren
herzen dir gehörten um dich
ließest feiern dich und
deine königin für zwei leben
die vereint generationen schufen
was du für dich behieltest war
dass du auch deinen abschied gabst
dass dein herz das so lange nur
für diesen tag geschlagen hatte
seine stunden bereits zählte
und dass du in diesem anzug schon
so bald dich auf den letzten
deiner wege begeben würdest
©Beatrix Brockman
Montag, 23. August 2010
jenseits
lägen keine bilder
aus abschied und
angst wie geschwüre
auf der pupille und
wögen ungeweinte
tränen nicht schwerer
als ein klagendes
herz dann gäbe es
vielleicht ein jenseits
von trauer und sorge
dann gäbe es vielleicht
ein frei und dann
hingen wie girlanden
salz'ge tropfen um
mein lebenshaus
die im sonnenglanz
vergingen oder auch
den winden anvertraut
sich vermeerten nur weil
ich mir strand - ja hafen - wär
© Beatrix Brockman
aus abschied und
angst wie geschwüre
auf der pupille und
wögen ungeweinte
tränen nicht schwerer
als ein klagendes
herz dann gäbe es
vielleicht ein jenseits
von trauer und sorge
dann gäbe es vielleicht
ein frei und dann
hingen wie girlanden
salz'ge tropfen um
mein lebenshaus
die im sonnenglanz
vergingen oder auch
den winden anvertraut
sich vermeerten nur weil
ich mir strand - ja hafen - wär
© Beatrix Brockman
Donnerstag, 19. August 2010
gelähmt
wie gelähmt sitze
ich hier meine liebe
versteckend
dich nicht mich
lieben lassend
als käme das
einem verrat an
der trauer gleich
© Beatrix Brockman
ich hier meine liebe
versteckend
dich nicht mich
lieben lassend
als käme das
einem verrat an
der trauer gleich
© Beatrix Brockman
bilder
eingebrannt
hinter der stirn
kaleidoskop
der trauer
vermischen sich
mit dem alltag
drängen sich vor
verweigern
verdrängung
nehmen besitz
im traum im
wach minütlich
stündlich täglich
jedoch nie
alltäglich
feiern sie abschied
befeuern sie die
fantasie um eine
gewissheit die so
wohl nie kommen wird
© Beatrix Brockman
das herz
das herz
es strebt
von hier
nach dort
vom dort
ins da
nur die mitte die
vermag's nicht finden
der kopf
er weiß
allein
dem herz
das beiderseits
die waage greift
ist kraft gegeben
diese auch zu halten
in diesem
zwie spalt
aber kann
das ich
sich nur
verlieren
© Beatrix Brockman
es strebt
von hier
nach dort
vom dort
ins da
nur die mitte die
vermag's nicht finden
der kopf
er weiß
allein
dem herz
das beiderseits
die waage greift
ist kraft gegeben
diese auch zu halten
in diesem
zwie spalt
aber kann
das ich
sich nur
verlieren
© Beatrix Brockman
Die Namen, die ich kannte
Neulich habe ich
meine Schwester besucht
war fast 'nen Familientreffen
Hinten übern Weg
liegt Onkel Josef
da vorn, ein paar Schritt
weiter nur
Tante Monika. Ganz
erstaunt war ich
als ich Onkel Fritz
entdeckte
Dann hab ich mich
von Tante Elisabeth
und Tante Lene verabschiedet
die hier eintrafen, als ich
noch in den Staaten war.
Auch mein alter
Mathelehrer, der
Theodor C., hatte sich
da eingefunden
und je mehr ich mich umsah
desto mehr Namen erkannte ich
auf den Grabsteinen um mich herum
Da wusste ich noch nicht
wie bald sich mein Vater
zu uns gesellen würde
© Beatrix Brockman
Sonntag, 1. August 2010
was du nicht kannst
wenn sie noch larven
sind dann bist du
ihr leben - die hand
die sie füttert
säubert und tröstet
doch wenn die raupen sich
endlich verpuppen und
als schmetterling dann die
flügel ausbreiten - bleibt
dir nur noch ein platz
an ihrem weltenrand
was du nicht kannst
das ist für ihr glück
zu sorgen - sie zu
bewahren vor den
messerscharfen worten
und missetaten anderer
denen du dich nicht
mehr in den weg zu
werfen vermagst
© Beatrix Brockman
Freitag, 16. Juli 2010
im nachhinein
der tod
ist leichter
als das leid
im mit
im nebenher
im nichts
des hilflos
es laut zu
sagen wäre
sakrileg
läg doch darin
ein wunsch —
ob wahr
gesprochen
oder falsch
gehört — als
würde der
von dessen
mund die worte
tropfen bereits die
stunden zählen
© Beatrix Brockman
Samstag, 10. Juli 2010
rezeptur für tränen
ein modicum selbstmitleid
ein quäntchen sorge
ein becher angst
eine tasse trauer
eine messerspitze unleidlichkeit
eine prise selbsthass
ein skrupel verlorenheit
eine unze hilflosigkeit
nur noch gären lassen
bis der topf überquillt
@ Beatrix Brockman
ein quäntchen sorge
ein becher angst
eine tasse trauer
eine messerspitze unleidlichkeit
eine prise selbsthass
ein skrupel verlorenheit
eine unze hilflosigkeit
nur noch gären lassen
bis der topf überquillt
@ Beatrix Brockman
Montag, 5. Juli 2010
wir nicht
so vieles war unausgesprochen
so viel schweigen blieb zurück
so viel was man bei uns nicht sagte
worte nicht einmal leis gehaucht
und so lege ich auf diese erde
dir aus tränen meinen strauß
den ich heimlich mir nur pflückte
denn in unseren häuten
weint man nicht
©Beatrix Brockman
so viel schweigen blieb zurück
so viel was man bei uns nicht sagte
worte nicht einmal leis gehaucht
und so lege ich auf diese erde
dir aus tränen meinen strauß
den ich heimlich mir nur pflückte
denn in unseren häuten
weint man nicht
©Beatrix Brockman
Sonntag, 4. Juli 2010
writing poems
writing poems
when you are in mourning
is easy
as your soul pours
itself onto
the page iterating
and reiterating
the pain
that runs like a film
on a never-ending loop
in your mind
forced into the background
sometimes
forcing itself into your
every conscious moment
other times
and there is always
in the very corner
of your heart
that tugging
of loss
of that
it-will-never-be-again
©Beatrix Brockman
when you are in mourning
is easy
as your soul pours
itself onto
the page iterating
and reiterating
the pain
that runs like a film
on a never-ending loop
in your mind
forced into the background
sometimes
forcing itself into your
every conscious moment
other times
and there is always
in the very corner
of your heart
that tugging
of loss
of that
it-will-never-be-again
©Beatrix Brockman
Mittwoch, 30. Juni 2010
Dienstag, 29. Juni 2010
un-er-trägl-ich
flacher atem
schnell hebt und senkt
der brustkorb sich
vermag sich nicht
mehr wie der meine
zu dehnen
träumend streckst du
deine hände durch
die luft - wonach sie
wohl greifen?
dann verzieht sich
schmerzhaft das gesicht
mein quantum
an dem was mein
moment er-tragen kann
ist erfüllt - der garten
ruft - die spannung
geht mit
wie hat sie das nur
ein ganzes jahr
tag und nacht
ge-tragen?
diesem tschüss
folgte ein großes
leicht das
sich nicht definieren
lässt - eine sorge
verflüchtigt
hat sich
doch eine andere last
auf die schultern
gesenkt
© Beatrix Brockman
schnell hebt und senkt
der brustkorb sich
vermag sich nicht
mehr wie der meine
zu dehnen
träumend streckst du
deine hände durch
die luft - wonach sie
wohl greifen?
dann verzieht sich
schmerzhaft das gesicht
mein quantum
an dem was mein
moment er-tragen kann
ist erfüllt - der garten
ruft - die spannung
geht mit
wie hat sie das nur
ein ganzes jahr
tag und nacht
ge-tragen?
diesem tschüss
folgte ein großes
leicht das
sich nicht definieren
lässt - eine sorge
verflüchtigt
hat sich
doch eine andere last
auf die schultern
gesenkt
© Beatrix Brockman
Montag, 21. Juni 2010
Unwirklich
dass deine zeit des leidens
nun vorbei
auch dass die seele
leibesfrei
in Gottes händen liegt
das sei
von herzen dir gegönnt
was bleibt ist dieses
ohne-dich
in unserer mitte
unseren herzen
das wird wohl niemals heil
was bleibt das ist
ein leerer platz
und unglauben
dass in der tat dieses
Tschüss
dein letztes Amen war
© Beatrix Brockman
Nur 5 Tage nach der diamantenen Hochzeit starb mein Vater - trotz schwerer Krankheit sehr plötzlich und überraschend für uns alle!
nun vorbei
auch dass die seele
leibesfrei
in Gottes händen liegt
das sei
von herzen dir gegönnt
was bleibt ist dieses
ohne-dich
in unserer mitte
unseren herzen
das wird wohl niemals heil
was bleibt das ist
ein leerer platz
und unglauben
dass in der tat dieses
Tschüss
dein letztes Amen war
© Beatrix Brockman
Nur 5 Tage nach der diamantenen Hochzeit starb mein Vater - trotz schwerer Krankheit sehr plötzlich und überraschend für uns alle!
Montag, 31. Mai 2010
Den Eltern
(zur Diamantenen Hochzeit)
Ihr seid der Fels auf den wir baun
die Sonne um die wir kreisen
seid Fundament und Mittelpunkt
auf so viele Weisen
Wir aßen nie von gold’nen Tellern
kein Silberlöffel stak aus unserem Mund
und doch vielleicht gerade drum war’s
Euer Kind zu sein rundum rund
Ihr gabt uns Regeln gabt uns frei
lehrtet uns – was immer es auch sei –
mit unseren Herzen zu entscheiden
was gut, was richtig, was immer für
einen jeden von uns wichtig
Sechs Jahrzehnte seid Ihr nun ein Team
das stets am selben Strang gezogen
das nicht nur mit dem Mund bekannte
sondern täglich das Bekenntnis lebt
Auch wenn ihr immer Vater - Mutter seid
so zolltet ihr auch uns Respekt, habt
das was euch nicht schmeckte doch
geschluckt wenn es zu unserem Guten war
Habt jeden Tag aufs neu die Hand
zur Hilfe ausgestreckt, und wenn die Kraft
nicht reichte neue euch geschöpft
aus der tiefen Quelle Eurer Liebe
© Beatrix Brockman
Ihr seid der Fels auf den wir baun
die Sonne um die wir kreisen
seid Fundament und Mittelpunkt
auf so viele Weisen
Wir aßen nie von gold’nen Tellern
kein Silberlöffel stak aus unserem Mund
und doch vielleicht gerade drum war’s
Euer Kind zu sein rundum rund
Ihr gabt uns Regeln gabt uns frei
lehrtet uns – was immer es auch sei –
mit unseren Herzen zu entscheiden
was gut, was richtig, was immer für
einen jeden von uns wichtig
Sechs Jahrzehnte seid Ihr nun ein Team
das stets am selben Strang gezogen
das nicht nur mit dem Mund bekannte
sondern täglich das Bekenntnis lebt
Auch wenn ihr immer Vater - Mutter seid
so zolltet ihr auch uns Respekt, habt
das was euch nicht schmeckte doch
geschluckt wenn es zu unserem Guten war
Habt jeden Tag aufs neu die Hand
zur Hilfe ausgestreckt, und wenn die Kraft
nicht reichte neue euch geschöpft
aus der tiefen Quelle Eurer Liebe
© Beatrix Brockman
Dienstag, 20. April 2010
Soviel ist klar
soviel ist klar: dich
mag ich nicht obwohl’s
mir kaum gelänge
klar zu bestimmen warum
warum? drum frag ich mich
was ich in deinem und
sonst keinem spiegel seh.
zum einem ist’s das fehl
an mut das dir zu deutlich
zu gesichte steht die augen
nur von unten aufgeschlagen
der kopf gebeugt und fragend
schräg trägst du zu markte
was ich mühselig verberge
dass nämlich auch der frau
in mir das herz zum halse
schlägt, der atem ausbleibt
und der hände zittern nur mit
müh’ gebändigt wird zum
anderen ist’s der hunger den
du offen zeigst die teller
füllst und füllst was ich nur
heimlich tu und sich auf unser
beider hüften golden zeigt
und dann bist du nicht schön
genug zeigst täglich mir
den gegensatz zu all den
kindern die sich um uns
tummeln und erwachsen
© Beatrix Brockman
mag ich nicht obwohl’s
mir kaum gelänge
klar zu bestimmen warum
warum? drum frag ich mich
was ich in deinem und
sonst keinem spiegel seh.
zum einem ist’s das fehl
an mut das dir zu deutlich
zu gesichte steht die augen
nur von unten aufgeschlagen
der kopf gebeugt und fragend
schräg trägst du zu markte
was ich mühselig verberge
dass nämlich auch der frau
in mir das herz zum halse
schlägt, der atem ausbleibt
und der hände zittern nur mit
müh’ gebändigt wird zum
anderen ist’s der hunger den
du offen zeigst die teller
füllst und füllst was ich nur
heimlich tu und sich auf unser
beider hüften golden zeigt
und dann bist du nicht schön
genug zeigst täglich mir
den gegensatz zu all den
kindern die sich um uns
tummeln und erwachsen
© Beatrix Brockman
Samstag, 10. April 2010
Am Fluss
Dritter Stock über dem
Cumberland links droehnen
Autos über eine Brücke
rechts quert eine Eisenbahn,
laut hupend die andere
am anderen Flussufer
lärmt Industrie Dennoch
sitzt es sich gut hier
auf dem Balkon begrüßen
die Kardinäle und Meisen
den neuen Saft in den
Bäumen und bringt
ein kleines Boot das
schnell vorbeirauscht
den ruhigen Strom dazu
in kleinen Wellen an
seine Ufer zu meeren.
© Beatrix Brockman
Cumberland links droehnen
Autos über eine Brücke
rechts quert eine Eisenbahn,
laut hupend die andere
am anderen Flussufer
lärmt Industrie Dennoch
sitzt es sich gut hier
auf dem Balkon begrüßen
die Kardinäle und Meisen
den neuen Saft in den
Bäumen und bringt
ein kleines Boot das
schnell vorbeirauscht
den ruhigen Strom dazu
in kleinen Wellen an
seine Ufer zu meeren.
© Beatrix Brockman
beäugt
wenn ich von meinem
vogelnest mal wieder
ausschau halt und mir
die welt beäug dann reiß
ich euch die masken ab
- doch was darunter liegt
das bleibt auch mir verborgen -
duda im schwarzen anzug
mit dem schlips der du
bemüht das lächeln mühst
und du dem man die grüne
uniform ansieht auch wenn
in jeans du vor mir sitzt
- es sind die worte - markig
zackig männlich herb die
euch verraten und du im
kleinen schwarzen die tasche
elegant und krokoleder vom
ellenbogen baumelnd was
verbirgt wohl deine große
guccibrille vor der welt? all
diese masken seh ich seh
hindurch doch was für ab
reißen ich hielt ist nur
erkennen - ich weiß um eurer
masken existenz und doch
vermag dahinter ich nicht schaun
© Beatrix Brockman
Samstag, 6. März 2010
For as long
For as long
as your voice
can hold this
power over me
As long as
the words you
craft can move
my heart
For as long
as I can rest
in the imagined
that will never be
I can believe
in that which
hasn't been
© Beatrix Brockman
as your voice
can hold this
power over me
As long as
the words you
craft can move
my heart
For as long
as I can rest
in the imagined
that will never be
I can believe
in that which
hasn't been
© Beatrix Brockman
Samstag, 20. Februar 2010
ticktock
bei meinem täglichen
termin mit der roten
linksabbiegerampel
an der ecke charlotte
und 17th ist auch heute
wieder cohen mein arzt
und der mann mit dem
ich ein paar schritte gehe
während der blinker
unermüdlich mein leben
verticktockt ist der
moment auch schon
wieder vorbei im rück
spiegel drängelt der nächste
abbieger zwei stopschilder
drei ampeln weiter
harrt das parkhaus
mit serpentinenirrgarten
deck lila und glasfahrstuhl
meiner -- ehe es wieder
heißt "guten morgen, wie geht
es ihnen? bitte öffnen sie ihr
buch auf seite 274. heute üben
wir 'wenn, als' und 'wann'" -- mit
aussicht auf den weg zurück
zum glasfahrstuhl deck lila auf
den highway zwischen trucks.
verärgert über hintendrängler
rechtsdrängler sichtversperrer
fuß vom gas tempomat ein
zurücklehnen cohen
auf volle dröhnung und repeat
fahre ich zu meinem I'm your man
© Beatrix Brockman
termin mit der roten
linksabbiegerampel
an der ecke charlotte
und 17th ist auch heute
wieder cohen mein arzt
und der mann mit dem
ich ein paar schritte gehe
während der blinker
unermüdlich mein leben
verticktockt ist der
moment auch schon
wieder vorbei im rück
spiegel drängelt der nächste
abbieger zwei stopschilder
drei ampeln weiter
harrt das parkhaus
mit serpentinenirrgarten
deck lila und glasfahrstuhl
meiner -- ehe es wieder
heißt "guten morgen, wie geht
es ihnen? bitte öffnen sie ihr
buch auf seite 274. heute üben
wir 'wenn, als' und 'wann'" -- mit
aussicht auf den weg zurück
zum glasfahrstuhl deck lila auf
den highway zwischen trucks.
verärgert über hintendrängler
rechtsdrängler sichtversperrer
fuß vom gas tempomat ein
zurücklehnen cohen
auf volle dröhnung und repeat
fahre ich zu meinem I'm your man
Dienstag, 2. Februar 2010
Ver-Äppelt
den kopf ver-ei-schotet
laufen sie abgeschallt
von außen mit schwarz
äugigen erbsen in den
ohren durch die welt
dabei voll vernetzt mit
ihrem ei-handy oder der
brombeere sind sie doch in
jeder lebenssituation
vernabelschnurt nur mit den
gewollten kontakten den
daumen stets tippbereit
gezückt gekonnt kürzel
verbreitend dabei merken
sie nicht mehr wie sie sich
abschotten davon spontan
sozial zu sein unbekannte
stimmen zu hören oder
neue blicke einzufangen
eine null in der wirklichkeit
brillieren sie nur virtuell
ohne realbezug
in der welt
der nullen und einsen
© Beatrix Brockman
laufen sie abgeschallt
von außen mit schwarz
äugigen erbsen in den
ohren durch die welt
dabei voll vernetzt mit
ihrem ei-handy oder der
brombeere sind sie doch in
jeder lebenssituation
vernabelschnurt nur mit den
gewollten kontakten den
daumen stets tippbereit
gezückt gekonnt kürzel
verbreitend dabei merken
sie nicht mehr wie sie sich
abschotten davon spontan
sozial zu sein unbekannte
stimmen zu hören oder
neue blicke einzufangen
eine null in der wirklichkeit
brillieren sie nur virtuell
ohne realbezug
in der welt
der nullen und einsen
© Beatrix Brockman
Samstag, 23. Januar 2010
Wachnacht
wie rilkes panter
kreist mein geist
hinter diesen stäben
einer wachen nacht
zu müde um die
dunkle tür zu öffnen
doch gierig darauf mit
den zähnen schlafes
fleisch zu reißen
© Beatrix Brockman
kreist mein geist
hinter diesen stäben
einer wachen nacht
zu müde um die
dunkle tür zu öffnen
doch gierig darauf mit
den zähnen schlafes
fleisch zu reißen
© Beatrix Brockman
Sonntag, 10. Januar 2010
Das Blümchen M
von Harvard kamst
du uns das lyrikschreiben
lehren didaktisch wertvoll
erst mal fünf zehn egos
im staub zertreten wie
zigaretten stummel
dann systematisch unter
lassen die zukünftige
konkurrenz aufzubauen
und gezeigt wie ungemein
menschlich unkompetent
sexuell frustrierte mittfünfziger
sein können was uns blieb
war ein schaler geschmack
und die demontage eines
ivy league stammbaums
angesichts deiner unverhohlenen
vorliebe zum vernaschen von katzen
© Beatrix Brockman
du uns das lyrikschreiben
lehren didaktisch wertvoll
erst mal fünf zehn egos
im staub zertreten wie
zigaretten stummel
dann systematisch unter
lassen die zukünftige
konkurrenz aufzubauen
und gezeigt wie ungemein
menschlich unkompetent
sexuell frustrierte mittfünfziger
sein können was uns blieb
war ein schaler geschmack
und die demontage eines
ivy league stammbaums
angesichts deiner unverhohlenen
vorliebe zum vernaschen von katzen
© Beatrix Brockman
Freitag, 8. Januar 2010
Ignorance is Bliss
Ich wollte nie in Deinen
Apfel beißen Das Wissen
hat mich nie gefreut Die
Macht die mit ihm hätte
kommen sollen - sie blieb
aus Nur die kleinen Freuden
sind verdorben im steten
Kreisen der Gedanken um
ein anderes Leid um Hilf
Losigkeit Ja leider ist
der Bissen längst geschluckt
der Wurm geschlüpft und
niemand will den
faulen Reichsapfel
zurück
© Beatrix Brockman
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