Du wühlst im Rucksack.
Es ist Zeit das tägliche
Fasten zu brechen. In
einem Garderobenschrank
klingelt aufdringlich
wieder und wieder
ein Telefon und du fragst
dich, während du nach
dem Löffel angelst, welche
Seele es wohl so nach
einer anderen drängt.
©beatrix brockman
Dienstag, 22. Oktober 2019
Freitag, 18. Oktober 2019
Unser täglich Wort gib uns heute
Bald wird ein Traum sie
Sein die Zeit in den Gedichten
Wo Wortkaleidoskope, die
Zum Lied sich richten,
Täglich mich entführen in
Ein Land und in die Zeit
Als ich kaum etwas gewusst
Von ihr und endlos weit
Entfernt von Lyrik unbewusst
wie Eva Este lebte. Nein,
Ich kannte nicht die Orte,
Die ihr Heimat warn, Refugium.
Nein ich reimte keine Worte,
keine Lieder fürs Elysium.
Täglich tauch ich tief in ihre Welt,
Les‘ Vergilbtes, Blatt für Blatt,
Vergess alles um mich, denn nichts zählt
Als was sie einst geschrieben hat
Mit Hand oder Maschine: Wortgirlanden,
Geschöpft aus Luthers Schatz.
Und Reime? Im Enjambement fanden
Die sich ein, am rechten Platz.
©beatrix brockman
Sein die Zeit in den Gedichten
Wo Wortkaleidoskope, die
Zum Lied sich richten,
Täglich mich entführen in
Ein Land und in die Zeit
Als ich kaum etwas gewusst
Von ihr und endlos weit
Entfernt von Lyrik unbewusst
wie Eva Este lebte. Nein,
Ich kannte nicht die Orte,
Die ihr Heimat warn, Refugium.
Nein ich reimte keine Worte,
keine Lieder fürs Elysium.
Täglich tauch ich tief in ihre Welt,
Les‘ Vergilbtes, Blatt für Blatt,
Vergess alles um mich, denn nichts zählt
Als was sie einst geschrieben hat
Mit Hand oder Maschine: Wortgirlanden,
Geschöpft aus Luthers Schatz.
Und Reime? Im Enjambement fanden
Die sich ein, am rechten Platz.
©beatrix brockman
angstkaskade
eigentlich geht es mir
so richtig gut, eigentlich,
bin ich so voller lebensgier.
drum kann und will ich
nicht klagen. will sagen:
ja eigentlich stimmt
alles so lange, bis er
mir die ruhe nimmt,
der wortfunke, der
zu faden angstkaskaden
führt, bei denen man es
spürt im halse klopfen
und das einzige was
hilft ist hinunterstopfen
der angst mit kauen oder schauen
©beatrix brockman
so richtig gut, eigentlich,
bin ich so voller lebensgier.
drum kann und will ich
nicht klagen. will sagen:
ja eigentlich stimmt
alles so lange, bis er
mir die ruhe nimmt,
der wortfunke, der
zu faden angstkaskaden
führt, bei denen man es
spürt im halse klopfen
und das einzige was
hilft ist hinunterstopfen
der angst mit kauen oder schauen
©beatrix brockman
Dienstag, 15. Oktober 2019
unsichtbar
nie hab ich mich geliebt
war dick obwohl dünn
schön war ich schon
gar nicht wie mutter oder
schwestern. suchte
nach dem blick der männer
als läge darin mein wahr:
mich hab ich nie geliebt
und heute: wandre ich
unsichtbar durch meine welt
wie alle alten frauen
die niemand wahr nimmt
©beatrix brockman
war dick obwohl dünn
schön war ich schon
gar nicht wie mutter oder
schwestern. suchte
nach dem blick der männer
als läge darin mein wahr:
mich hab ich nie geliebt
und heute: wandre ich
unsichtbar durch meine welt
wie alle alten frauen
die niemand wahr nimmt
©beatrix brockman
ist keine heimat mehr
liegt am grab
der stein
ich sah ihn nie
nur die geflammten
begräbnisrosen
heimat war in ihr
verortet
doch begriffen
hab ich das erst
im leeren haus
vom vater stein
auf stein selbst
gebaut, von der
mutter mit leben
(und einsamkeit)
gefüllt
jetzt ist keine
heimat mehr
für kindersehnsüchte
die mir schon
lange nicht mehr
schmecken
© beatrix brockman
der stein
ich sah ihn nie
nur die geflammten
begräbnisrosen
heimat war in ihr
verortet
doch begriffen
hab ich das erst
im leeren haus
vom vater stein
auf stein selbst
gebaut, von der
mutter mit leben
(und einsamkeit)
gefüllt
jetzt ist keine
heimat mehr
für kindersehnsüchte
die mir schon
lange nicht mehr
schmecken
© beatrix brockman
keinen Euro
ich muss es in die himmel schreien
es ist ein wunder geschehn
der lahme von heute morgen
kann ganz ohne krücken gehn
© beatrix brockman
es ist ein wunder geschehn
der lahme von heute morgen
kann ganz ohne krücken gehn
© beatrix brockman
Donnerstag, 3. Oktober 2019
Aimliú
Aimliú
Betreten vor mir auf dem Grund
des Pfads sind Ahornblätter.
Stürmisch war das Wetter
das ihre Pracht verdarb. So Bunt
warn ihre Kleider in sattem Rot,
in goldnem Gelb voll Freude auf
den Lichtertanz im Sonnenlauf
dem stärksten Aufgebot
des Herbsts. Vorbei der schöne
Schein. Das Chlorophyll vergeht
in Sand und Erde auf dem Weg
kein letzter Auftritt auf der Bühne,
eh der Oktober, wo ein Tag dem andern gleicht,
dem tristen Grau des nächstes Monats weicht.
Noch sind die Ahornblätter auf dem Grund
eh sie vergehen, ein paar Stunden bunt.
© beatrix brockman
Aimliú: irisches Wort für etwas, dass durch das Wetter verdorben wurde.
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