Mittwoch, 4. Dezember 2019

5. Dezember

Weihnacht

Gebenedeite Dunkelheit
Des Weibnachtsabends. Heilig, heilig!
Engel lobsangen einst. Die Zeit,
Da sie lobsangen, sie ging eilig
Vorbei. Schön war der Farbenschein,
Der aus den Kirchenfenstern schien.
Und Weihnacht hatte Schnee zu sein.
Das bunte Licht ließ ihn erblühn.
Da blühten Rosen überm Schnee
Und trieben hin im Orgelwind.
Und Lilien gelb und blau ein See,
In dem die Fische golden sind.
Und Grün, der Lustlaut neben Rot,
Nach dem die Orgel aufwärts jagt,
Eh sie ihn fängt im Jubeltod
Und eine Stimme Amen sagt...
Alles in eins und unverstanden.
Nur Farben, Töne, Wortgeruch:
Drei Mohren kamen aus drei Landen.
Ein Stern stieg auf aus einem Buch
Und stand sehr sichtbar uns zu Häupten.
wir hielten ihn mit unserm Singen,
Bis daß die Schneerosen zerstäubten
Und wir ins Dunkel heimwärts gingen.


Eva Strittmatter aus: Die eine Rose überwältigt alles

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